Received Pronunciation (RP)

• Jones (1926): "die alltägliche Sprache der Familien südenglischer Personen, deren Mannsvolk bei den großen Internaten ausgebildet worden sind" ("the everyday speech of families of Southern English persons whose menfolk have been educated at the great public boarding schools")
• gilt als standarde überregionale englische Aussprache: deren Formen werden in Wörterbücher dargestellt z.B. OED
• strenge Beachtung deren Regeln klingt nobel
• heutige Aussprache der Mittelklasse in Südostengland ("Estuary English") gilt doch noch als "überregional"
• eigentliche überregionale Aussprachen unterscheiden sich von RP bes. bei den Diphthongen
• 22 Konsonant-Phoneme (Deutsch: 19)
• 20 Vokal-Phonemen, unter denen:
  • 7 kurze Monophthonge (Deutsch: 8)
  • 5 lange Monophthonge (Deutsch: 8)
  • 8 Diphthonge (Deutsch: 3)
• nicht-rhotisch: r wird als [ɹ] nur vor Vokalen ausgesprochen (vgl. westenglischen Akzent) (Deutsch: 'er' wird zu [ɐ] außer vor Vokalen)
• breite lange a: bath [bɑːθ] statt [bæθ] (Bad) (vgl. nordenglische Akzente) (Deutsch: entweder [a] oder [aː]; beide sind Phoneme)
• h fällt nie aus z.B. bei hat [hæt] (Hut) (vgl. Cockney) (Deutsch: fällt nie aus)
• aber: an historic occasion [æn hɪstˈoɹɪk əkˈeɪʒən] ('an' (unbestimmte Artikel) kommt normalerweise nur vor Vokalen, hier sind beide akzeptabel)
• [j] fällt bei u nicht aus, wo es stattfindet z.B. new [njuː] (neu) (vgl. die meisten amerikanische Akzente) (Deutsch: solche Vokalen existieren nicht)
• lange Aussprache von o z.B. off [ɔːf] (weg, aus(geschaltet)) klingt nobel und wird heute normalerweise als [ɒf] ausgesprochen (Deutsch: [oː] standard)
• lateinische Alphabet:
  • 21 Konsonant-Buchstaben (b, c, d, f, g, h, j, k, l, m, n, p, q, r, s, t, v, w, x, y, z)
  • 6 Vokal-Buchstaben (a, e, i, o, u, y) - das Letzte bei z.B. my, hymn
• keine diakritische Zeichen, außer ein paar ungewöhnliche Rechtschreibungen für Fremdwörter (café, naïve, doppelgänger)
• Rechtschreibung standadisiert, aber sehr idiosynkratisch

Konsonant-Phoneme in RP

Anmerkungen:

• [ɹ] und [l] sind Liquide.
• Dunkele [l] wird bei manchen Akzenten vokalisiert z.B. Cockney
• [t] wird bei manchen Akzenten (bes. Cockney) zu [ʔ] am Ende einer Silbe
• [ʍ] wird meist als [w] ausgesprochen (die sogenannte "wine-whine"-Verschmelzung)
• Das dt. Affrikat [ts] existiert nicht, aber diese Kombination passiert manchmal z.B. cats [kæts]
  • Englischmuttersprachler sprechen die zwei Laute getrennt aus, wenn sie im Dt. ein Affrikat sind
• Nominale Rechtschreibungen (bei manchen Phonemen sind viele anderen möglich):
  • ng [ŋ]
  • th [θ] und [ð] (nur ein Phonem)
  • [s] und [z] wie in IPA
  • sh [ʃ]
  • [ʒ] rar, hauptsächlich in Wörter franzözisches Ursprungs z.B. occasion [əkˈeɪʒən] (Gelegenheit); wahrscheinlich das gleiche Phonem wie [ʤ] z.B. garage [gəˈɹɑːʒ] oder [ˈgæɹɪʤ]
  • [ʍ] fast immer wh, doch eigentlich kein unabhängiges Phonem
  • (t)ch [ʧ]
  • j [ʤ] (oft auch g, dg)

Vokal-Phoneme in RP

Anmerkungen:

• Es gibt keine gerundete vordere Vokalen
  • Englischmuttersprachler müssen trainiert werden, um die deutsche ü auszusprechen
• Außer [ʌ] und [ɑː] sind alle hintere Vokalen gerundet
• Kurze Vokalen sind "lax" (vgl. dt. [ʏ] vs. [yː])
• Vokalen in unbetonten Silben werden oft als [ə] artikuliert z.B. addendum [əˈdɛndəm] (Nachtrag)
• [æ] kommt zwischen dt. [a] und [ɛ], klingt denen näher zum letzteren. Deshalb heißt es auf Deutsch "Big Mäc"

Anmerkungen:

• Bei vielen Akzenten werden [ɛə] und [ɪə] zu den langen Monophthongen [ɛː] bzw. [ɪː]